Chronik

 

Um das Jahr 1650 gibt es ein Interessantes Verhörsprotokoll, von dem wir nicht das genaue Jahr wissen wann es Aufgezeichnet wurde. Auf dem Folterplatz wurde eine alte Frau angeklagt mit dem Teufel im Bunde gewesen zu sein. Ihr genaues Alter wusste die arme Frau nicht anzugeben, so zwischen 50 und 60 Jahre oder älter soll Sie gewesen sein. Ihr Buel sei der Teufel gewesen. Aufgetreten sei der Teufel nach ihrer Darstellung dunkel gekleidet mit einem schwarzen Hut und einer weißen Feder geschmückt. Ihm soll die alte Frau sich versprochen und angehängt haben. Die größte Sünde die man Ihr zusprach war der Hostienfrevel, einer der schwersten Delikte des Mittealters. So solle Sie die Hostie nicht gegessen haben sondern unter ihrer Zunge versteckt haben und sie dann dem Teufel übergeben haben. Was er damit getan habe wisse Sie nicht mehr. Als Gegenleistung habe Ihr der Teufel Zauberkräfte übergeben wie der so genannte Vieh und Wetterzauber. Mit Hilfe des Teufels und einer Salbe habe Sie das Vieh verzaubert und sogar getötet. Auch mit dem Wetterzauber habe die alte Frau viel Unheil über das Illertal gebracht. Man sagt das die alte Frau bei der weiten Staig zwischen Bechtenrot und Erolzheim mit dem Teufel in einem Häfele eine Salbe gebraut habe und dann umgestoßen wurde. Dadurch sei ein schwerer Hagel und Gewittersturm über das Land gegangen. Mit ihrer Tochter zusammen habe Sie auch über den Gebieten von Dettingen Heimertingen bis Pless die ganze Frucht mit Hagel und Gewitter verschlagen. Nach diesen Unheil bringenden Zaubereien habe Sie und Ihrer Tochter dann mit dem Teufel getanzt und gefestet wie es bei dem Teufel wohl Brauch war. Das genaue Urteil konnte nicht gelesen werden, aber es besteht kein Zweifel das die alte Frau für ihre Taten gerichtet wurde mit dem Schwert oder dem Scheiterhaufen.

Unsere Maske stellt das Gesicht einer alten Frau dar, die Haare sind aus Rosshaar, und zwei Hörner sowie der schwarze Hut mit der weißen Feder die eine Verbundenheit mit dem Teufel darstellt. Das Häs ist in einfacher Ausführung gehalten. Dunkler Rock, dunkle Bluse und graue Unterhose. Rot gezackter Kragen und Schürze. Rot / Schwarz gezeichnete Stulpen. Einheitlich dunkle Handschuhe und Schuhe gehören ebenfalls dazu. Aufgrund der Feste nach den Taten kommt unser Narrenruf:

„ s‘Deifel Weib – feschdet heit ”

Quelle: Schlossarchiv ( Depositum ) erstellt von Konstantin Mayer